Die Region
Wandern rund um Oechsen- & Dietrichsberg
Eine geschichtsträchtige Landschaft vulkanischen Ursprungs
Mit den wildromantischen Bergen und Tälern ist die Rhön wohl eines der schönsten Gebirge Deutschlands. Themenwanderwege lassen die urgeschichtliche Entwicklung, die einzigartige Schönheit der Basalt-Rhön und die bedrückende Realität der jüngsten Grenzgeschichte lebendig werden.
Entlang des Keltenpfades, einer Extratour des Premiumwanderwegs Hochrhöner, kann man sich auf Infotafeln über die Geschichte der Kelten am Oechsenberg und des Basaltabbaus informieren. Ausgehend vom „Keltendorf“ oberhalb von Sünna führt der Weg über den Oechsen und den Dietrichsberg. Im Verlauf der Tour öffnen sich immer wieder weite Ausblicke in die Rhön und den Thüringer Wald und neben dem weithin sichtbaren Keltenkreuz auf dem Oechsenberggipfel gibt es, verborgen im Wald, weitere stimmungsvolle Plätze, die darauf warten entdeckt zu werden. Wer Ruhe sucht sollte eher am Wochenende kommen, da dann der geräuschvolle Steinbruchbetrieb am Dietrichsberg pausiert.
Auf Schusters Rappen durch die neuere Geschichte geht es auf dem Grenzgedächtnisweg. Über die historische Werrabrücke aus dem 12. Jahrhundert (heute Brücke der Einheit) führt der Weg zum „wahren Haus auf der Grenze“, durch das die ehemalige innerdeutsche Grenze verlief. Über den Siechenberg (366 m ü. NHN) erreicht man Thalhausen auf hessischer Seite und überquert erneut die Landesgrenze nach Oberzella in Thüringen. Am ehemaligen Haus Schank vorbei führt die Tour entlang des ehemaligen Grenzverlaufs zur Wüstung Schwenge (das Haus und der Ort wurden zu DDR-Zeiten geschleift). Von dort aus geht es über Oberzella vorbei an den Infotafeln „Haus Hujo“ und „Sachsenheim“ (ebenfalls geschleifte Gebäude) über die Werrabrücke zurück nach Vacha. Alle Interessenten können dort den restaurierten Grenzturm besichtigen.
Mit kleinen Wanderfüßen unterwegs ? Prima.
Der Familienwanderweg "Vietche im Töpfche" ist einer von 13 speziell für Familien konzipierten Wegen in der Thüringer Rhön und führt ca. 5 km durch das Stadtgebiet von Vacha. Er beginnt mit einer Stele und Infotafel am historischen Markplatz. Gleich daneben kann man das imposante Rathaus und den Vitusbrunnen bestaunen, der mit seiner sagenhaften Brunnenfigur der Namensgeber des Weges ist. Highlights entlang des Strecke sind die Burg Wendelstein, die ein Museum mit Puppenausstellung beherbergt, der Spielplatz am "Kläschenbrunnen", das idyllische Oechsetal und die Ruine auf dem St. Annen. Hier kann man auf den bequemen Liegen bzw. Bänken entspannt rasten und dabei einen herrlichen Blick über Vacha und in das Werratal genießen. Für Erfrischung und Spaß bei kleinen und großen Wanderern sorgt außerdem das gepflegte Freibad, das direkt am Wanderweg liegt.
In und um Vacha – dem Tor zur Rhön
Stadtrundgang Vacha – Wandern auf historischen Pfaden
Als älteste Stadt Südthüringens ist Vacha ein Geheimtipp für den historisch interessierten Besucher, denn es beherbergt zahlreiche Baudenkmäler. Ein Prunkstück ist das 1613 im hessischen Fachwerkstil erbaute heutige Rathaus „Die Widmarckt“. Das Marktensemble von Fachwerkhäusern aus dem 16.–18. Jahrhundert ist durch den Vitusbrunnen, Amtsgericht und „Alte Münze“ (15. Jhd.) geprägt. Eindrucksvoll ist das „Knusperhäuschen“ von 1600.
In der südlichen Vorstadt ist die vom Mönchsorden der Serviten erbaute Klosterkirche (1368) mit ihren Wandfresken sehenswert.
Ebenso die St. Elisabeth-Kirche der katholischen Gemeinde von 1907 und die evangelische Johanneskirche.
Im Nordosten der Altstadt befindet sich die mittelalterliche Burg Wendelstein mit dem heutigen Stadtmuseum. Vom romanischen Bergfried
der Burg aus hat man eine einzigartige Aussicht auf Vacha, das Werratal und den Oechsenberg. Ein weiteres Wahrzeichen Vachas ist der im
15. Jahrhundert errichtete Storchenturm.
Überregional bekannt ist die aus dem 14. Jahrhundert stammende steinerne Werrabrücke mit heute noch vierzehn Bögen. Als Teil der „via regia“ sind über sie viele Persönlichkeiten wie Melanchthon, Goethe und Napoleon gezogen. Mit der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 erhielt sie den Namen „Brücke der Einheit“ – ein Zeugnis der deutschen Teilung.
Geschichtliches
Die Stadtwerdung ist eng verbunden mit der alten Fernhandelsstraße „via regia“ von Frankfurt am Main nach Leipzig. Die erste Erwähnung fällt in das Jahr 817, als das Kloster Fulda den Ort erwarb. Im Jahre 1186 wird Vacha anlässlich einer Fürstenversammlung als fuldische Stadt mit Brücke erwähnt. Schon im Hohen Mittelalter hat sich die auf Handwerk und Gewerbe beruhende städtische Infrastruktur ausgebildet. Einschneidende Ereignisse späterer Zeit waren die Zerstörung der Werrabrücke durch Hochwasser 1342 und der Stadtbrand von 1467. Ab 1368 entstand vor dem Obertor der Stadt das Servitenkloster (1527 aufgehoben). Von dem Gotteshaus ist nur noch der Chor erhalten, die jetzige Klosterkirche. Die von Martin Luther ausgehende Reformation verbreitete in der Region ab 1522 sein Schüler Georg Witzel aus Vacha.
In den folgenden Jahrhunderten hatte die Stadt oft unter Durchzügen fremder Heere zu leiden. So ging z. B. der Rückzug der, bei der Leipziger Völkerschlacht 1813 geschlagenen, französischen Armee über Vacha.
Nach dem Mauerbau in Berlin 1961 entstand ein Jahr später in der Nähe der Vachaer Brücke die erste Mauer an der innerdeutschen Grenze. Die Sperranlagen wurden nach der Grenzöffnung im November 1989 abgebaut. Nur ein Wachturm, heute als Museum begehbar, und ein Mauerrest sind geblieben.
Olaf Ditzel/Vacha
Der Keltenpfad -
Auf den Spuren der Kelten die Rhön entdecken
Die abwechslungsreiche Extratour des Premiumwanderweges DER HOCHRHÖNER® – der "Keltenpfad" – führt nicht nur über die zwei nördlichsten Basaltkuppen der Thüringer Rhön, sondern auch in deren Vor- und Frühgeschichte und berührt an vielen Stellen die 2500 Jahre alten Überreste keltischer Besiedlung. Auf dem Oechsenberg befand sich einst eine ca. 12 Hektar große Keltensiedlung (Oppidum), die ursprünglich zum Schutz der Handelsstraßen sowie zur Sicherung von Grenzgebieten diente. Entlang der Wegstrecke finden sich noch heute zahlreiche Zeugnisse uralter Befestigungsanlagen. Einen sehr guten Eindruck vom Leben unserer keltischen Vorfahren bekommt man am Fuße des Berges im historisch nachempfundenen Keltendorf.
Auf gut beschilderten Wegen führt der Keltenpfad 17 km durch die herrlichen, lichtdurchfluteten Buchenwälder von Oechsen- und Dietrichsberg und versetzt einen so zurück in das alte „Buchonien“. Sobald der Weg den Wald verlässt, breitet sich das „Land der offenen Fernen“ in seiner ganzen Pracht vor den Augen der Wanderer aus und man kann den Blick in die weite Landschaft schweifen lassen.
Zahlreiche Infotafeln informieren unterwegs umfangreich und detailliert über keltische Funde und das Leben der Kelten in der Region. Auch botanische Kostbarkeiten gibt es reichlich zu entdecken – so wachsen z.B. in der Rhön 43 Orchideenarten. Zu den Höhepunkten der Wanderung gehört aber zweifelsohne der 320°-Panoramablick vom Gipfel des Oechsenberges, welcher durch den jahrzehntelangen Basaltabbau sichtbar geprägt wurde. Auch der alte Steinbruch am Geiskopf mit den faszinierenden Basaltsäulen sowie die Basaltblockmeere bieten eindrucksvolle Landschaftsbilder und zeugen von den Urkräften des einstigen Vulkanismus in der Rhön. Wer sich vor oder nach dem abenteuerlichen Aufstieg zum Oechsenberggipfel und dem Keltenkreuz stärken möchte, ist sonn- und feiertags in der Oechsenberghütte des Rhönklub Zweigvereins Vacha herzlich willkommen, die von April bis Ende Oktober geöffnet ist.
Der Keltenpfad ist zu jeder Jahreszeit ein besonderes Erlebnis und bietet einzigartige Naturerlebnisse, geschichtliche Einblicke und überwältigende Ausblicke.
Einstiegsmöglichkeiten:
- Wanderparkplatz Schwimmbad Vacha (ÖPNV-Anbindung) über Zubringer
- Parkplatz Sünna Goldene Aue & Keltendorf
- Wanderparkplatz Völkershausen & "Spinne" Rodenberg
Die wanderwege des Rhönklub Zweigverein Vacha:
Wanderweg |
Strecke in der Region VAcha |
Kennzeichnung |
Infos |
Main-Werra-Weg (Teilstück) Hauptwanderweg: | Die Ostroute des Main-Werra-Weges führt über Hohenwart nach Völkershausen und weiter entlang des Oechsenberges über die Oechse zu unserem Ziel Vacha an der Werra. Baiershof - 3,5 km - Hohenwart - 5 km - Völkershausen - 6 km - Vacha | Rotes offenes Dreieck | |
Keltenpfad | Die Extratour des Premiumwanderweges Hochrhöner startet vom Parkplatz des Keltenhotels Sünna und führt über den Oechsen- und Dietrichsberg zum Ausgangspunkt zurück. Weitere Ausgangspunkte: Parkplatz Schwimmbad Vacha, Parkplatz Völkershausen Ortsmitte, Parkplatz Wölferbütt Ortsmitte, Deicheroda Dorfgemeinschaftshaus, Parkplatz Sünna Wendeschleife | Rotes K Grünes K (Zubringer) | |
Grenzgedächtnisweg | Erleben Sie die Geschichte der deutschen Teilung entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze Thüringen - Hessen. Ausgangspunkt: Werrabrücke Vacha | Schwarzes G | |
Eisenacher Haus-Weg | Fernwanderweg: Eisenach - Eisenacher Haus (Ellenbogen) Merkers - 4 km - Dietlas - 2 km - Martinroda - 3 km - Willmans - 2 km - Wölferbütt - 1 km - Mariengart - 3 km - Otzbach | Grünes EH | |
Ökumenische Pilgerweg | Hier endet bzw. startet der Ökumenische Pilgerweg – Via Regia, von Görlitz nach Vacha. Vacha - Sünna - Mosa - Bermbach | Gelbe Muschel auf blauem Grund | |
Familienwanderweg "Vietche im Töpfche" | Kleine, familienfreundliche Runde durch das Stadtgebiet mit Museum, Spielplatz, Freibad, Oechsetal und Ruine St. Annen. 5,6 km | Eigenes Zeichen: Türkisblauer Klecks | |
RAD-TRACK 1 & 2 | Zwei mögliche Touren vom Radwege-Kreuz "Werrabrücke" in Vacha mit dem Mountainbike auf den Oechsenberg. Tour 1 über Sünna (9,3 km, 369 hm), |
Weitere interessante Informationen rund um Freizeit und Kultur sowie Wanderungen in Vacha und der Rhön finden Sie auch unter www.vacha.de sowie auf der Internetseite des Rhönklub www.rhoenklub.de.